Deutschland ist europäischer Spitzenreiter bei der Nutzung von Hilfsmitteln zur Gesundheitsvorsorge: 88 Prozent setzen auf Apps, Wearables oder Nahrungsergänzungsmittel.
Bonn, 05. August 2025 – Prävention ist nicht länger ein hypothetisches Ziel, sondern ein fester Bestandteil im Alltag vieler Menschen. Die globale Strategieberatung Simon-Kucher hat gemeinsam mit der Association of the European Self-Care Industry (AESGP) den Better Health Report 2025 veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie neue Technologien, KI und ein gestärktes Gesundheitsbewusstsein die Art und Weise verändern, wie Menschen in Deutschland und Europa Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen.
Grundlage der Studie ist eine Befragung von über 2.700 Verbraucherinnen und Verbrauchern in sieben europäischen Ländern – ergänzt durch Experteninterviews und Sekundäranalysen.
Ein Blick auf die deutschen Ergebnisse:
77 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass ihr Bewusstsein für Prävention in den letzten fünf Jahren gestiegen ist. In der Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen liegt dieser Wert sogar bei 83 Prozent – ein Spitzenwert im europäischen Vergleich.
88 Prozent nutzen bereits Wearables, Gesundheits-Apps oder Nahrungsergänzungsmittel zur aktiven Gesundheitsförderung – kein anderes Land der Studie erreicht eine höhere Nutzungsrate.
63 Prozent der Befragten lassen sich beim Kauf von Präventionsprodukten durch KI beeinflussen, bei den unter 29-Jährigen liegt der Anteil sogar bei fast 90 Prozent. Nur 7 Prozent folgen den Empfehlungen von KI ungeprüft, die Mehrheit nutzt künstliche Intelligenz als Orientierungshilfe – nicht als vollwertigen Ersatz für medizinischen Rat.
Für 32 Prozent war ein persönliches oder familiäres Gesundheitsereignis der entscheidende Auslöser, sich intensiver mit Prävention zu beschäftigen. Dieser Wert liegt über dem europäischen Schnitt der Studie von 28 Prozent.
20 Prozent der deutschen Konsumentinnen und Konsumenten investieren mittlerweile mehr als 50 Euro pro Jahr in Produkte oder Services zur Gesundheitsvorsorge. Damit liegt Deutschland im europäischen Durchschnitt.
Die Zahlungsbereitschaft für Prävention bleibt hoch: Rund 50 Prozent planen, ihre Ausgaben in diesem Bereich künftig zu erhöhen, nur 10 Prozent wollen ihre Ausgaben reduzieren. Das signalisiert eine auch zukünftig wachsende Wertschätzung für Gesundheitsprävention.
Deutschland im europäischen Vergleich
Deutschland zeigt in mehreren Bereichen deutlich stärkere Präventionsdynamik als der europäische Durchschnitt. Während im Rest von Europa durchschnittlich 72 Prozent der Befragten eine gestiegene Sensibilität für Prävention angeben, sind es in Deutschland 77 Prozent. Auch bei der Nutzung von analogen und digitalen Hilfsmitteln zur Gesundheitsvorsorge liegt Deutschland mit 88 Prozent deutlich vor dem Rest Europas mit rund 80 Prozent.
Ein Vergleich mit Frankreich verdeutlicht die Unterschiede besonders: Während dort vor allem das Ziel „gesünder älter werden“ im Fokus steht, geht es deutschen Befragten vorrangig um konkrete Krankheitsvermeidung (24 Prozent). Zudem reagieren deutsche Befragte sensibler auf persönliche Erfahrungen: 32 Prozent geben an, dass ein konkreter Krankheitsfall im nahen Umfeld ihr Gesundheitsverhalten verändert hat. Im EU-Schnitt liegt dieser Wert bei 28 Prozent.
„Unsere Ergebnisse zeigen: Menschen wollen nicht nur länger leben, sondern gesünder. Besonders in Deutschland beobachten wir eine starke Bewegung hin zu aktiver, digital unterstützter Selbstvorsorge“, sagt Clemens Oberhammer, Senior Partner bei Simon-Kucher. „Dieser Wandel verlangt neue Konzepte für Marken, Händler und Anbieter im Gesundheitswesen.“
Auch bei der Offenheit gegenüber KI hebt sich Deutschland ab: Während sich europaweit 55 Prozent bei Gesundheitsthemen auf die KI verlassen, sind es in Deutschland 63 Prozent – mit starkem Anstieg in der jungen Zielgruppe.
„Künstliche Intelligenz wird zunehmend zum Startpunkt für Gesundheitsentscheidungen. Wer sie intelligent mit Beratung und Vertrauen verbindet, setzt neue Standards in der Prävention.“ ergänzt Chris Rebholz, Partner im Münchner Büro von Simon-Kucher. „Zunehmend erwarten Verbraucherinnen und Verbraucher eine nahtlose Verbindung aus persönlicher Beratung und digitalen Services. Informationssuche, Produktauswahl und Kauf sollen jederzeit möglich sein – zuverlässig, komfortabel und individuell.“
Der vollständige Report kann auf Anfrage bereitgestellt oder hier heruntergeladen werden: LINK
Über Simon-Kucher
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