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„Grünes“ Produktportfolio ist erfolgskritisch für Hersteller im Baugewerbe

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Nachhaltigkeit ist der neue Standard in der Baubranche -- auch in Krisenzeiten. Denn Kundenwünsche, aber auch EU-Regulierungen fordern nach grünen Innovationen. Unsere neue Verarbeiter-Studie zeigt, dass insbesondere Hersteller im Baugewerbe keine Zeit verlieren sollten, um nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu vermarkten.

Neben den operativen Herausforderungen von Kostenvolatilität und Lieferfähigkeit der letzten Monate zeigt sich Nachhaltigkeit als zentrale strategische Aufgabe für die Bauwirtschaft. Es wird Zeit für eine Trendwende, in der über Angebote zur Wärmedämmung hinausgedacht und vom Beginn der Vertriebskette über Bau bis zur Bewirtschaftung neue nachhaltige Lösungen angeboten werden.

Auch in unserer jüngsten Verarbeiter-Panelstudie mit 204 Baubetrieben weisen die Ergebnisse in eine klare Richtung: 81 Prozent der Inhaber, Geschäftsführer und Vertriebsleiter finden Nachhaltigkeit wichtig bis sehr wichtig, 52 Prozent kaufen sogar bereits jetzt regelmäßig nachhaltige Produkte ein. Die Gründe für die Veränderung liegen dabei oft auf der Kundenseite, da 35 Prozent der Verarbeiter bestätigen, dass sich die Endkunden nachhaltigere Produkte wünschen und auch bereit sind, für diese Produkte mehr zu bezahlen. Aber auch DACH-spezifische und europäische Rahmenbedingungen (mit 19 Prozent) ebenso wie die Chance zur Wettbewerbspositionierung (mit 18 Prozent) haben aus Sicht der Studienteilnehmer einen großen Einfluss auf die Veränderungen hin zu mehr ökologischen Lösungen in der Baubranche.

Eine grüne Produktpalette für nachhaltiges Wachstum

Denn Innovation, die zielgerichtet auf die Nachfrage reagiert, bleibt die wichtigste Antriebskraft im Wettbewerb. Damit müssen Hersteller im Baugewerbe ihre Produkte mit konkreten Nachhaltigkeitsvorteilen verbinden: Kundenwünsche umfassen vor allem weniger Emission und Energieverbrauch, aber auch das Thema Recyclingfähigkeit, dass durch die Offenlegungsvereinbarung der EU vorangebracht wird. Kaufbarrieren sollen abgebaut werden, indem mittels Umweltproduktdeklarationen (EDP) und Umweltsiegel das Vertrauen in zukünftige Produkte verbessert wird. Auch Faktoren wie die Produktlebensdauer mit 39 Prozent, die gesundheitliche Unbedenklichkeit (38 Prozent) und die Umweltfreundlichkeit (31 Prozent) beeinflussen die Kaufentscheidungen der Endkunden aus Sicht der Studienteilnehmer maßgeblich.

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Hohe Nachfrage auch in Krisenzeiten

Damit stecken auch trotz Inflation in nachhaltigen Produkten große wirtschaftliche Potenziale: 47 Prozent der Studienteilnehmer rechnen in der Tat mit keinerlei Rückgang oder sogar einer Verbesserung der Nachfrage. Angeregt durch die EU-Offenlegungsverordnung im Finanzsektor fordern nachhaltige Investitionen auch nachhaltige und ESG-gerechte Immobilien: Aus diesem Grund erwarten vor allem die Baustoffgewerke, Dachdecker, Baumeister, Maurer sowie Beton- und Stahlarbeiter eine große Nachfragesteigerung. Zusammengenommen rechnen 85 Prozent der befragten Verarbeiter auch bedingt durch die Energiekrise mit einer Zunahme der Nachfrage nach grünen Bauprodukten.

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Dieser Trend wird sich nach Einschätzung der Studienteilnehmer noch verstärken. In fünf Jahren erwarten sie über die gesamte Baubranche hinweg sogar einen Anteil von 66 Prozent an nachhaltigen Baustoffen in der Verwertung. Die größten Veränderungen werden vor allem bei Beton- und Stahlbetonarbeiten mit 76 Prozent aber auch bei den Baumeisterarbeiten mit 73 Prozent erwartet.

Handlungsbedarf bei den Herstellern im Baugewerbe

Unser Fazit ist damit eindeutig: Hersteller müssen jetzt handeln und die richtigen nachhaltigen Angebote entwickeln, um nicht hinter ihre Wettbewerber zurückzufallen.  Dies beinhaltet die Entwicklung einer nachhaltigen Produktpalette, den gezielten Abbau von Kaufbarrieren und die Adressierung der Vorreiter in Gewerken, um sich besser zu positionieren. Nur so werden langfristig die Bedürfnisse von Verarbeitern und Endkunden erfüllt und ein stabiles ertragsstarkes Wachstum gesichert.

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